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Zweiter Brief an alle Hamster in der Tretmühle
Datum: Mittwoch, dem 12. Juni 2013
Thema: Europa Infos


Mühlhäuser Brief, 12.06.2013
Zweiter Brief an alle Hamster in der Tretmühle
welt – online:
EZB-Direktor warnt vor Folgen eines Urteils in Karlsruhe - Mit Blick auf die Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über die Euro-Krisenpolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor den Folgen einer Begrenzung von Staatsanleihenkäufen gewarnt. EZB-Direktor Jörg Asmussen sagte: "Ich habe hohen Respekt vor dem Gericht und werde einer unabhängigen Institution keine Ratschläge erteilen. Generell gilt aber: Keine Institution handelt im luftleeren Raum. Wenn das Aufkauf-Programm zurückgenommen werden müsste, hätte das erhebliche Konsequenzen."
Zwei Fragen: Warum ist „nach der Krise“ immer auch „vor der Krise“? Und warum sind Konkurrenzkampf, aggressives Erobern von Einflusssphären und Profitstreben alternativlos?
Im Endeffekt lässt sich da immer wieder der große Bogen zur Demokratie und dem derzeitigen Mangel an selbiger schlagen. Wie, wenn nicht durch informierte Bürger und deren (auf)begehren, sollen sonst die Änderungen herbeigeführt werden. Hier liegt meines Erachtens die Wurzel des Übels. Wirtschaftskrisen werden sich wahrscheinlich nie völlig verhindern lassen, das System ist einfach sehr kompliziert, als dass Auswüchse immer schnell erkannt und rechtzeitig behoben werden könnten. Worauf sich die Menschen konzentrieren sollten, ist ihr Potenzial nicht sinnlos zu verschleudern in tausenden verschiedenen Arten von Zahnpaste, Rasierköpfen, Fahrzeugen etc. In derlei Auswüchsen einen Mehrwert zu sehen ist, außer in der Wirtschaftstheorie, absurd. Die Frage ist, wer soll so etwas eindämmen oder, um auf den ersten „Brief an alle Hamster in der Tretmühle“ Bezug zu nehmen, wer soll bestimmen, welche Investitionen kreditwürdig bzw. gerecht sind oder nicht? Auch hier führt die einzige mit der Menschenwürde vereinbare Antwort zur Demokratie, zur Information und selbstverständlich zur Bildung.
Im Zusammenhang mit Gerechtigkeit wird als (vermeintlicher) Gegenpol gerne von Freiheit geredet und dabei fast immer gemeint: Freiheit für die, die sie derzeit schon in einem überdurchschnittlichen Maß genießen. Damit meine ich selbstverständlich Personen, die nicht 50% oder mehr ihrer Wachzeit zum Gelderwerb aufwenden müssen. Und es zieht bei Wahlen ja auch (weit mehr noch in den USA als in Europa), jedoch nur, weil ein beinahe religionsgleicher Glaube besteht, jeder könne dieses Maß an Freiheiten erlangen. Und tatsächlich, möglich ist es, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch tendenziell fallend. So sollte nicht von Freiheit als individuelle Größe gesprochen werden, sondern als gesellschaftliche Durchschnittsgröße (nicht zufällig sind hier Parallelen zum kumulierten Besitz einer Gesellschaft und dem durchschnittlichen Besitzt zu sehen. Geld schafft nun einmal Freiheiten und Freiräume (natürlich nicht für jeden, der es hat).
Daher bedarf es der Umverteilung von oben nach unten wobei nach oben (steuerlich) zwar keine Grenzen gesetzt werden sollten, jedoch tendenziell der Aufwand stetig bis zum Grenzwert 100% steigen sollte, ohne ihn je zu erreichen. In kleineren Gemeinschaften ist so etwas möglich und durchsetzbar, in einer immer enger zusammen wachsenden Welt mit (noch immer) krassen Unterschieden jedoch nicht. Natürlich sollten sich 'reichere' Länder deshalb darum bemühen, 'schwächeren' Ländern zu helfen, schon im Eigeninteresse. Ungleichgewichte wie die bestehenden sind nicht ewig aufrecht zu erhalten und wenn es nicht zu ernsthaften Konflikten kommen soll, dann ist eine Angleichung unausweichlich.
Millionen von Chinesen haben den Weg aus der Armut bereits geschafft auch Lateinamerika blüht langsam auf. Afrika steht noch auf der Kippe, doch die Vorzeichen sind auch hier Vielerorts nicht schlecht (Äthiopien wächst rasant, Botswana ist bereits heute etwa mit der Türkei auf einer Entwicklungsstufe, Marokko boomt). Schon komisch, nicht gönnerische Entwicklungshilfe hat das geschafft sondern die Verfolgung kapitalistischer Initiativen wie Freihandelsabkommen. Da fällt einem Mephisto ein der das Böse will und das Gute schafft. Doch die Grenzen werden früher oder später erreicht sein.
Ich denke, eine der nächsten großen Umwälzungen steht an, sobald das Pro-Kopf-Einkommen Chinas (und anderer bedeutender Länder) in etwa dem westlicher Länder entspricht. Das wird noch eine ganze Weile dauern, doch dann wird's richtig interessant... dann stößt das aktuelle Modell nämlich an seine Grenzen. Man kann nur hoffen, dass der Planet bis dahin durchhält... aber das ist ein anderes Thema, eines, das mich zwar sehr beschäftigt, aber hier zu weit führen würde...
ich mach erstmal Schluss... Sohn, Alexander Nöthlich
(Frank Nöthlich - www.briefe-zum-mensch-sein.de -)

(Weitere interessante Recht News & Recht Infos & Recht Tipps gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry << auf www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Mühlhäuser Brief, 12.06.2013
Zweiter Brief an alle Hamster in der Tretmühle
welt – online:
EZB-Direktor warnt vor Folgen eines Urteils in Karlsruhe - Mit Blick auf die Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über die Euro-Krisenpolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor den Folgen einer Begrenzung von Staatsanleihenkäufen gewarnt. EZB-Direktor Jörg Asmussen sagte: "Ich habe hohen Respekt vor dem Gericht und werde einer unabhängigen Institution keine Ratschläge erteilen. Generell gilt aber: Keine Institution handelt im luftleeren Raum. Wenn das Aufkauf-Programm zurückgenommen werden müsste, hätte das erhebliche Konsequenzen."
Zwei Fragen: Warum ist „nach der Krise“ immer auch „vor der Krise“? Und warum sind Konkurrenzkampf, aggressives Erobern von Einflusssphären und Profitstreben alternativlos?
Im Endeffekt lässt sich da immer wieder der große Bogen zur Demokratie und dem derzeitigen Mangel an selbiger schlagen. Wie, wenn nicht durch informierte Bürger und deren (auf)begehren, sollen sonst die Änderungen herbeigeführt werden. Hier liegt meines Erachtens die Wurzel des Übels. Wirtschaftskrisen werden sich wahrscheinlich nie völlig verhindern lassen, das System ist einfach sehr kompliziert, als dass Auswüchse immer schnell erkannt und rechtzeitig behoben werden könnten. Worauf sich die Menschen konzentrieren sollten, ist ihr Potenzial nicht sinnlos zu verschleudern in tausenden verschiedenen Arten von Zahnpaste, Rasierköpfen, Fahrzeugen etc. In derlei Auswüchsen einen Mehrwert zu sehen ist, außer in der Wirtschaftstheorie, absurd. Die Frage ist, wer soll so etwas eindämmen oder, um auf den ersten „Brief an alle Hamster in der Tretmühle“ Bezug zu nehmen, wer soll bestimmen, welche Investitionen kreditwürdig bzw. gerecht sind oder nicht? Auch hier führt die einzige mit der Menschenwürde vereinbare Antwort zur Demokratie, zur Information und selbstverständlich zur Bildung.
Im Zusammenhang mit Gerechtigkeit wird als (vermeintlicher) Gegenpol gerne von Freiheit geredet und dabei fast immer gemeint: Freiheit für die, die sie derzeit schon in einem überdurchschnittlichen Maß genießen. Damit meine ich selbstverständlich Personen, die nicht 50% oder mehr ihrer Wachzeit zum Gelderwerb aufwenden müssen. Und es zieht bei Wahlen ja auch (weit mehr noch in den USA als in Europa), jedoch nur, weil ein beinahe religionsgleicher Glaube besteht, jeder könne dieses Maß an Freiheiten erlangen. Und tatsächlich, möglich ist es, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch tendenziell fallend. So sollte nicht von Freiheit als individuelle Größe gesprochen werden, sondern als gesellschaftliche Durchschnittsgröße (nicht zufällig sind hier Parallelen zum kumulierten Besitz einer Gesellschaft und dem durchschnittlichen Besitzt zu sehen. Geld schafft nun einmal Freiheiten und Freiräume (natürlich nicht für jeden, der es hat).
Daher bedarf es der Umverteilung von oben nach unten wobei nach oben (steuerlich) zwar keine Grenzen gesetzt werden sollten, jedoch tendenziell der Aufwand stetig bis zum Grenzwert 100% steigen sollte, ohne ihn je zu erreichen. In kleineren Gemeinschaften ist so etwas möglich und durchsetzbar, in einer immer enger zusammen wachsenden Welt mit (noch immer) krassen Unterschieden jedoch nicht. Natürlich sollten sich 'reichere' Länder deshalb darum bemühen, 'schwächeren' Ländern zu helfen, schon im Eigeninteresse. Ungleichgewichte wie die bestehenden sind nicht ewig aufrecht zu erhalten und wenn es nicht zu ernsthaften Konflikten kommen soll, dann ist eine Angleichung unausweichlich.
Millionen von Chinesen haben den Weg aus der Armut bereits geschafft auch Lateinamerika blüht langsam auf. Afrika steht noch auf der Kippe, doch die Vorzeichen sind auch hier Vielerorts nicht schlecht (Äthiopien wächst rasant, Botswana ist bereits heute etwa mit der Türkei auf einer Entwicklungsstufe, Marokko boomt). Schon komisch, nicht gönnerische Entwicklungshilfe hat das geschafft sondern die Verfolgung kapitalistischer Initiativen wie Freihandelsabkommen. Da fällt einem Mephisto ein der das Böse will und das Gute schafft. Doch die Grenzen werden früher oder später erreicht sein.
Ich denke, eine der nächsten großen Umwälzungen steht an, sobald das Pro-Kopf-Einkommen Chinas (und anderer bedeutender Länder) in etwa dem westlicher Länder entspricht. Das wird noch eine ganze Weile dauern, doch dann wird's richtig interessant... dann stößt das aktuelle Modell nämlich an seine Grenzen. Man kann nur hoffen, dass der Planet bis dahin durchhält... aber das ist ein anderes Thema, eines, das mich zwar sehr beschäftigt, aber hier zu weit führen würde...
ich mach erstmal Schluss... Sohn, Alexander Nöthlich
(Frank Nöthlich - www.briefe-zum-mensch-sein.de -)

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