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Brandkatastrophe von Paris: Zerstörtes Erbe - die Kathedrale wird wieder aufbaut, aber das alte Notre-Dame ist unwiederbringlich verloren, Paris verlor sein Herz!
Datum: Donnerstag, dem 18. April 2019
Thema: Europa News


Christian Rein zur Brandkatastrophe von Paris:

Aachen (ots) - In nur wenigen Tagen, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wollten Tausende Pariser wie in jedem Jahr das höchste Fest im Kirchenjahr in Notre-Dame begehen.

In der Osternacht, in der die Christen die Auferstehung Jesu feiern, ist es ähnlich wie an Weihnachten immer ihre Kathedrale gewesen - die Kirche der Pariser. Nicht die der Touristen, die an so vielen anderen Tagen des Jahres Notre-Dame in Beschlag nahmen.

In dieser besonderen Nacht, in diesen historischen Mauern, die Victor Hugo in seinem berühmten Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" beschrieben hat, inmitten dieser beeindruckenden Architektur, inmitten all der Kunst, die vom Glauben, von Geschichten und Geschichte erzählte, hatten die stolzen Pariser ihre Stadt stets noch ein wenig mehr in ihren Herzen als ohnehin schon.

Die Zerstörung der Kathedrale durch das furchtbare Feuer hat vielen Parisern das Herz gebrochen. Jeder, der einmal in diesem einzigartigen Gebäude war, wird mit ihnen fühlen und trauern. Paris hat sein Herz verloren, Frankreich eines seiner bedeutendsten Wahrzeichen und die Welt einen kulturellen Schatz von unermesslichem Wert.

Ein schwacher Trost:

Die Einsatzkräfte konnten die Gebäudestruktur "vor der vollkommenen Zerstörung" retten. Der Nordturm, einer der beiden markanten Glockentürme, und die Fassade drohten zwischenzeitlich einzustürzen. Es ist ein schwacher Trost, dass er noch steht. Die Hitze im Gebäude war so groß, dass die Löscharbeiten nur von außen möglich waren.

Der mittelalterliche Dachstuhl: völlig ausgebrannt. Der 96 Meter hohe Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert: eingestürzt. Ein Großteil der Fenster - die berühmte Rose! - ist dem Feuer zum Opfer gefallen.

Der größte Teil der Schätze ist, soweit sie sich forttragen ließen, zwar gerettet worden, darunter die für Katholiken sehr wertvolle Dornenkrone Christi. Aber es wird noch Wochen dauern, den gesamten Schaden zu überblicken.

Es macht fassungslos, dass in einer Zeit, in der es für nahezu jede Herausforderung eine technische Lösung zu geben scheint, etwas so Banales wie ein Feuer in so kurzer Zeit eine derart verheerende Zerstörung anrichten kann. Das ist nicht anders als zu Zeiten der Römer oder im Mittelalter.

Was hat uns all der Fortschritt gebracht? Es ist traurig (erneut) zu sehen, wie schwer es den Menschen fällt, ihr kulturelles Erbe zu schützen. Die Zerstörung zeigt aber auch, wie verletzbar wir sind: Mit unserem Erbe verlieren wir auch ein Stück unserer Identität und somit letztlich ein Stück unserer selbst.

Noch ist es zu früh für die Schuldfrage. Auch die Untersuchungen zur Brandursache werden ihre Zeit in Anspruch nehmen. Ein Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten am Gebäude liegt nahe, die Staatsanwaltschaft ermittelt. War es ein Unfall? Ein technischer Defekt? Menschliches Versagen? Vorsatz? Zufall? Dummheit? Es ist wichtig, dem auf den Grund zu gehen und Lehren daraus zu ziehen, um künftig ähnliche Tragödien zu verhindern.

Versprechen und Verpflichtung:

"Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen", hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprochen, noch während die Löscharbeiten in Gang waren. Glücklicherweise ist die Kathedrale kunsthistorisch sehr gut dokumentiert. Das könnte bei einem Wiederaufbau helfen.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Für die dringend notwendige, aktuelle Sanierung reichte das vom französischen Staat bereitgestellte Unterhaltsbudget schon nicht aus. Man kann nur spekulieren, welche unvorstellbare Summe der Wiederaufbau kosten wird.

Nun regnet es Spenden. Die französischen Milliardäre und Großunternehmen geben Hunderte Millionen Euro. Sogar in Deutschland wird - gemeinsam mit der Unesco - für Notre-Dame gesammelt.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Doch Macrons Versprechen ist auch eine Verpflichtung. Nicht nur bei der Kathedrale der Nation war der Staat nicht dazu in der Lage, die notwendigen Gelder aufzubringen. In vielen deutlich unbekannteren französischen Kirchen ist der Bedarf enorm. Auch sie sind kulturelles Erbe.

Jahrzehnte wird der Wiederaufbau nach ersten Schätzungen dauern, Generationen werden sich damit befassen müssen. Wenn er abgeschlossen ist, wird die Kathedrale ein neues, altes Gesicht haben. Sie wird die Narben der Katastrophe mit Würde tragen.

Das alte Notre-Dame aber ist unwiederbringlich verloren.

Kommentar zur Brandkatastrophe von Paris von Christian Rein

Pressekontakt:

Aachener Zeitung
Redaktion Aachener Zeitung
Telefon: 0241 5101-399
az-blattmacher@zeitungsverlag-aachen.de

Original-Content von: Aachener Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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(Ein Forum zum Thema "Paris" gibt es hier.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema "Paris" ist hier zu sehen.)
Paris
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euronews (deutsch) / Notre-Dame: Aufbau in nur 5 Jahren?
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 17.04.2019):

Zitat: "Notre Dame, das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt, soll wieder in voller Pracht aufgebaut werden und das laut Präsident Emmanuel Macron in nur fünf Jahren."




SPIEGEL TV / Feuer in Notre-Dame: "Die Franzosen fühlen sich tief getroffen"
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 16.04.2019):

Zitat: "Rund um die Kathedrale Notre Dame in Paris sammeln sich Menschen, die voller Entsetzen und Trauer auf den Unglücksort schauen.

SPIEGEL-Korrespondentin Britta Sandberg über die Stimmung am Tag nach dem Feuer."




euronews (deutsch) / 600 Millionen Euro: Diese Milliardäre spenden für Notre-Dame
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 16.04.2019):

Zitat: "Zahlreiche Luxusunternehmen und Verbände sind dem Spendenaufruf des französischen Präsidenten bereits gefolgt."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/61649/4247730, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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Christian Rein zur Brandkatastrophe von Paris:

Aachen (ots) - In nur wenigen Tagen, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wollten Tausende Pariser wie in jedem Jahr das höchste Fest im Kirchenjahr in Notre-Dame begehen.

In der Osternacht, in der die Christen die Auferstehung Jesu feiern, ist es ähnlich wie an Weihnachten immer ihre Kathedrale gewesen - die Kirche der Pariser. Nicht die der Touristen, die an so vielen anderen Tagen des Jahres Notre-Dame in Beschlag nahmen.

In dieser besonderen Nacht, in diesen historischen Mauern, die Victor Hugo in seinem berühmten Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" beschrieben hat, inmitten dieser beeindruckenden Architektur, inmitten all der Kunst, die vom Glauben, von Geschichten und Geschichte erzählte, hatten die stolzen Pariser ihre Stadt stets noch ein wenig mehr in ihren Herzen als ohnehin schon.

Die Zerstörung der Kathedrale durch das furchtbare Feuer hat vielen Parisern das Herz gebrochen. Jeder, der einmal in diesem einzigartigen Gebäude war, wird mit ihnen fühlen und trauern. Paris hat sein Herz verloren, Frankreich eines seiner bedeutendsten Wahrzeichen und die Welt einen kulturellen Schatz von unermesslichem Wert.

Ein schwacher Trost:

Die Einsatzkräfte konnten die Gebäudestruktur "vor der vollkommenen Zerstörung" retten. Der Nordturm, einer der beiden markanten Glockentürme, und die Fassade drohten zwischenzeitlich einzustürzen. Es ist ein schwacher Trost, dass er noch steht. Die Hitze im Gebäude war so groß, dass die Löscharbeiten nur von außen möglich waren.

Der mittelalterliche Dachstuhl: völlig ausgebrannt. Der 96 Meter hohe Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert: eingestürzt. Ein Großteil der Fenster - die berühmte Rose! - ist dem Feuer zum Opfer gefallen.

Der größte Teil der Schätze ist, soweit sie sich forttragen ließen, zwar gerettet worden, darunter die für Katholiken sehr wertvolle Dornenkrone Christi. Aber es wird noch Wochen dauern, den gesamten Schaden zu überblicken.

Es macht fassungslos, dass in einer Zeit, in der es für nahezu jede Herausforderung eine technische Lösung zu geben scheint, etwas so Banales wie ein Feuer in so kurzer Zeit eine derart verheerende Zerstörung anrichten kann. Das ist nicht anders als zu Zeiten der Römer oder im Mittelalter.

Was hat uns all der Fortschritt gebracht? Es ist traurig (erneut) zu sehen, wie schwer es den Menschen fällt, ihr kulturelles Erbe zu schützen. Die Zerstörung zeigt aber auch, wie verletzbar wir sind: Mit unserem Erbe verlieren wir auch ein Stück unserer Identität und somit letztlich ein Stück unserer selbst.

Noch ist es zu früh für die Schuldfrage. Auch die Untersuchungen zur Brandursache werden ihre Zeit in Anspruch nehmen. Ein Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten am Gebäude liegt nahe, die Staatsanwaltschaft ermittelt. War es ein Unfall? Ein technischer Defekt? Menschliches Versagen? Vorsatz? Zufall? Dummheit? Es ist wichtig, dem auf den Grund zu gehen und Lehren daraus zu ziehen, um künftig ähnliche Tragödien zu verhindern.

Versprechen und Verpflichtung:

"Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen", hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprochen, noch während die Löscharbeiten in Gang waren. Glücklicherweise ist die Kathedrale kunsthistorisch sehr gut dokumentiert. Das könnte bei einem Wiederaufbau helfen.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Für die dringend notwendige, aktuelle Sanierung reichte das vom französischen Staat bereitgestellte Unterhaltsbudget schon nicht aus. Man kann nur spekulieren, welche unvorstellbare Summe der Wiederaufbau kosten wird.

Nun regnet es Spenden. Die französischen Milliardäre und Großunternehmen geben Hunderte Millionen Euro. Sogar in Deutschland wird - gemeinsam mit der Unesco - für Notre-Dame gesammelt.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Doch Macrons Versprechen ist auch eine Verpflichtung. Nicht nur bei der Kathedrale der Nation war der Staat nicht dazu in der Lage, die notwendigen Gelder aufzubringen. In vielen deutlich unbekannteren französischen Kirchen ist der Bedarf enorm. Auch sie sind kulturelles Erbe.

Jahrzehnte wird der Wiederaufbau nach ersten Schätzungen dauern, Generationen werden sich damit befassen müssen. Wenn er abgeschlossen ist, wird die Kathedrale ein neues, altes Gesicht haben. Sie wird die Narben der Katastrophe mit Würde tragen.

Das alte Notre-Dame aber ist unwiederbringlich verloren.

Kommentar zur Brandkatastrophe von Paris von Christian Rein

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euronews (deutsch) / Notre-Dame: Aufbau in nur 5 Jahren?
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 17.04.2019):

Zitat: "Notre Dame, das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt, soll wieder in voller Pracht aufgebaut werden und das laut Präsident Emmanuel Macron in nur fünf Jahren."




SPIEGEL TV / Feuer in Notre-Dame: "Die Franzosen fühlen sich tief getroffen"
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 16.04.2019):

Zitat: "Rund um die Kathedrale Notre Dame in Paris sammeln sich Menschen, die voller Entsetzen und Trauer auf den Unglücksort schauen.

SPIEGEL-Korrespondentin Britta Sandberg über die Stimmung am Tag nach dem Feuer."




euronews (deutsch) / 600 Millionen Euro: Diese Milliardäre spenden für Notre-Dame
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 16.04.2019):

Zitat: "Zahlreiche Luxusunternehmen und Verbände sind dem Spendenaufruf des französischen Präsidenten bereits gefolgt."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/61649/4247730, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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