Europa-247.de

NOZ - Interview mit Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland: EU-Programm Triton bis in die libyschen Küstengewässer / ''Humanitäre und politische Katastrophe''!
Datum: Samstag, dem 23. Mai 2015
Thema: Europa News


Osnabrück (ots) - Bootsflüchtlinge in Lebensgefahr: Diakonie-Präsident fordert Ausweitung der EU-Seenotrettung!

Angesichts der dramatischen Lage möglicherweise Tausender Bootsflüchtlinge im Mittelmeer fordert Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, eine Ausweitung des EU-Seenotrettungsprogramms Triton.

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte er: "Es ist nach wie vor unklar, wie weit Triton den Radius ausweitet. Das aber muss unbedingt passieren, und zwar bis in die libyschen Küstengewässer."

Bereits im Jahr 2014 habe es einen "traurigen Rekord von 3500 Toten" gegeben, so Lilie weiter, 2015 seien es "nach vorsichtigen Schätzungen schon 1500 Menschen, die gestorben sind".

Es gebe "erschreckende Nachrichten von Kühlhäusern in Italien, wo die Ertrunkenen gar nicht mehr bestattet, sondern gekühlt werden", sagte der Diakonie-Präsident.

Dies sei eine humanitäre, aber auch eine politische Katastrophe. Die Rettung von Flüchtlingen sei kein Problem des Geldes, sondern ein Problem des Radius, betonte der Diakonie-Chef.

Um die geflüchteten Menschen adäquat unterzubringen, müsse die EU ein Verteilsystem finden, welches sich an den Realitäten der Länder orientiere, forderte Lilie.

"Die leistungsstarken Länder müssen mehr Flüchtlinge aufnehmen als die, die selbst gerade ums wirtschaftliche Überleben kämpfen."

Außerdem benötigten die EU-Länder "halbwegs vergleichbare Standards", sagte der Diakonie-Präsident und verwies auf schwerste Menschenrechtsverletzungen "bis hin zur Folter" an Flüchtlingen in Bulgarien.

"Es kann und darf in der Europäischen Union solche gravierenden Unterschiede nicht geben", sagte er.

Auch Deutschland müsse sich in der Flüchtlingspolitik neu aufstellen und ein von einem breiten Konsens getragenes Konzept entwickeln, schlug Lilie vor.

Er hätte es daher "vernünftig" gefunden, wenn beim jüngsten Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt auch die Diakonie vertreten gewesen wäre, sagte er.

"Es ist Zeit, dass wir wirklich eine gemeinsame Strategie entwickeln. Die Diakonie Deutschland möchte ein konstruktiver Teil einer Willkommenskultur sein", sagte Lilie. Dafür biete man alle Kompetenzen des Wohlfahrtsverbandes an.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58964/3029536, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht von » PressePortal.de « auf / über http://www.parteien-news.de - dem freien Politik & Parteien News & Info Portal mit aktuellen News und Artikeln!


Weitere Europa Parteien News & Infos auf Parteien-News.de - dem freien Politik & Parteien News Portal mit aktuellen News und Artikeln


Osnabrück (ots) - Bootsflüchtlinge in Lebensgefahr: Diakonie-Präsident fordert Ausweitung der EU-Seenotrettung!

Angesichts der dramatischen Lage möglicherweise Tausender Bootsflüchtlinge im Mittelmeer fordert Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, eine Ausweitung des EU-Seenotrettungsprogramms Triton.

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte er: "Es ist nach wie vor unklar, wie weit Triton den Radius ausweitet. Das aber muss unbedingt passieren, und zwar bis in die libyschen Küstengewässer."

Bereits im Jahr 2014 habe es einen "traurigen Rekord von 3500 Toten" gegeben, so Lilie weiter, 2015 seien es "nach vorsichtigen Schätzungen schon 1500 Menschen, die gestorben sind".

Es gebe "erschreckende Nachrichten von Kühlhäusern in Italien, wo die Ertrunkenen gar nicht mehr bestattet, sondern gekühlt werden", sagte der Diakonie-Präsident.

Dies sei eine humanitäre, aber auch eine politische Katastrophe. Die Rettung von Flüchtlingen sei kein Problem des Geldes, sondern ein Problem des Radius, betonte der Diakonie-Chef.

Um die geflüchteten Menschen adäquat unterzubringen, müsse die EU ein Verteilsystem finden, welches sich an den Realitäten der Länder orientiere, forderte Lilie.

"Die leistungsstarken Länder müssen mehr Flüchtlinge aufnehmen als die, die selbst gerade ums wirtschaftliche Überleben kämpfen."

Außerdem benötigten die EU-Länder "halbwegs vergleichbare Standards", sagte der Diakonie-Präsident und verwies auf schwerste Menschenrechtsverletzungen "bis hin zur Folter" an Flüchtlingen in Bulgarien.

"Es kann und darf in der Europäischen Union solche gravierenden Unterschiede nicht geben", sagte er.

Auch Deutschland müsse sich in der Flüchtlingspolitik neu aufstellen und ein von einem breiten Konsens getragenes Konzept entwickeln, schlug Lilie vor.

Er hätte es daher "vernünftig" gefunden, wenn beim jüngsten Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt auch die Diakonie vertreten gewesen wäre, sagte er.

"Es ist Zeit, dass wir wirklich eine gemeinsame Strategie entwickeln. Die Diakonie Deutschland möchte ein konstruktiver Teil einer Willkommenskultur sein", sagte Lilie. Dafür biete man alle Kompetenzen des Wohlfahrtsverbandes an.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58964/3029536, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht von » PressePortal.de « auf / über http://www.parteien-news.de - dem freien Politik & Parteien News & Info Portal mit aktuellen News und Artikeln!


Weitere Europa Parteien News & Infos auf Parteien-News.de - dem freien Politik & Parteien News Portal mit aktuellen News und Artikeln






Dieser Artikel kommt von Europa News & Europa Infos & Europa Tipps !
http://www.europa-247.de

Die URL für diesen Artikel ist:
http://www.europa-247.de/modules.php?name=News&file=article&sid=26388