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Schneller, profitabler, flächendeckender: WIK-Consult untersucht Glasfaserausbau-Szenarien für die Schweiz
Datum: Donnerstag, dem 23. September 2010
Thema: Europa Frage


In der Schweiz ist ein flächendeckender profitabler Glasfaserausbau für einen wesentlich größeren Anteil der Bevölkerung möglich als in anderen europäischen Ländern. Zu diesem Schluss gelangt eine von WIK-Consult für das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) erstellte Studie, die der Schweizer Bundesrat mit seiner "Evaluation zum Fernmeldemarkt" am 17. September und damit nahezu zeitgleich mit dem Breitbandpaket der EU Kommission veröffentlicht hat. Die Schweiz hat damit in Sachen moderner breitbandiger Infrastruktur in Europa eine Vorreiterrolle.

Bereits heute ist die Schweiz beim Übergang zum NGA (Next Generation Access) durch VDSL weiter als ihre europäischen Nachbarn. Etwa drei Viertel aller Eidgenossen könnten, wenn sie wollten, Zugang zu VDSL erhalten. "Und auch bei den sogenannten FTTH-Netzen, also den Fibre-to-the-home-Nezten, die nach heutigem Kenntnisstand die größte denkbare Leitungsfähigkeit für die Kommunikation von morgen bringen werden, haben die Schweizer die Nase vorn.", stellt Dr. Karl-Heinz Neumann, Geschäftsführer von WIK und WIK Consult, fest. In ihrer Studie hat das Team von WIK-Consult, zentrale Fragen der Glasfaserentwicklung einer ökonomischen Analyse und Bewertung unterzogen und dazu ein eigenes Modelltool entwickelt, das die konkreten Schweizer Verhältnisse hinsichtlich Netzkonfiguration, Bevölkerungs- und Unternehmensverteilung bzw. Besiedlungsstruktur abbildet. "Mit unserem Modell ist es dem BAKOM möglich", erklärt Neumann, "eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien zum nationalen, regionalen und auch lokalen FTTH-Ausbau durchszuspielen und zu bewerten." Damit kann die Schweizer Regulierungsbehörde auch Aussagen über erforderliche Investitionen und profitablen Netzausbau bis zu einzelnen Anschlussbereichen machen.

Basis des Modell-Ansatzes ist eine Netzmodellierung, nach der die langfristigen inkrementellen Durchschnittskosten des Glasfaserausbaus unter Berücksichtigung einer gegebenen Nachfrage berechnet werden. Die Modellberechnungen zeigen, dass ein Glasfaserausbau in der Schweiz für etwa 60% der Bevölkerung wirtschaftlich profitabel darstellbar ist. Allerdings: Das betrifft nur die Bürger und Unternehmen, die in den 8,3% der am dichtesten besiedelten Fläche leben. Denn auch für die Schweiz gilt: Schnelle Netze sind nur dort wirklich profitabel zu errichten, wo es eine adäquate Anschlußdichte gibt. "Das ist", stellt Neumann fest, "hier ebenso wie in den anderen EU-Staaten." Ein flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes in der Schweiz, der etwa 75% aller Schweizer Haushalte und Unternehmen abdecken würde, würde Investitionen in Höhe von 21,4 Milliarden CHF, also etwa 16 Milliarden EURO, bedeuten. Dabei würde der größte Teil der Investitionen in den Landesteilen anfallen, wo ein Ausbau für den Netzbetreiber nicht profitabel wäre. Allerdings: Die Schweiz zeichnet sich dadurch aus, dass im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein profitabler Glasfaserausbau für einen wesentlich größeren Teil der Bevölkerung möglich ist als anderswo, stellt die Studie fest. "Das liegt aber nicht daran, dass man in der Schweiz Glasfasern günstiger verlegen kann", weiß Neumann, "sondern primär an der Tatsache, dass für TK-Dienste in der Schweiz ein deutlich höheres Preisniveau vorliegt und mehr Triple-Play-Kunden zu erwarten sind. Und das führt zu etwa 50% höheren Erlösen als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Das hohe Preisniveau ist in der Schweiz akzeptiert, aber auch - das machen diverse Volksentscheide deutlich - an die Erwartung geknüpft, zügig über eine hochmoderne TK-Netzinfrastruktur zu verfügen. Hilfreich für die Flächendeckung: das Engagement von EVU-Unternehmen, die nicht ausschließlich der Gewinnmaximierung verpflichtet sind. Diese nämlich können - intern aus den profitablen Bereichen subventioniert - auch unprofitable Flächen versorgen. Das Ergebnis dürfte sich auszahlen: Bis zu 20% mehr Abdeckung könnte auf diese Weise erzielt werden.

Die Studie steht auf www.wik.org zum Download zur Verfügung.

Das WIK (Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste) wurde 1982 als Ideenschmiede des damaligen Postministeriums gegründet und hat sich inzwischen zum bedeutendsten Forschungs- und Beratungsinstitut für Kommunikationsdienste in Deutschland entwickelt. Es befasst sich mit Marktregulierung und Sektorpolitik in den Bereichen: Post, Telekommunikation, Strom, Gas, Wasser, Abwasser, und Transport. Zum WIK gehört außerdem die WIK-Consult, die die Expertise des Hauses für Beratungsanliegen von Kunden im Bereich der Privatwirtschaft sowie öffentlicher Institutionen zugänglich macht. Die WIK-Consult ist eine Tochtergesellschaft des WIK. WIK und WIK-Consult haben in Summe 50 Beschäftigte.
WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste
Barbara Klass
Rhöndorfer Str. 68
53604 Bonn
+49 2224 9225 12

www.wik.org

Pressekontakt:
Impressions Ges. f. Kommunikation mbH
Susanne Fiederer
Auf der Böck 3c
40221
Düsseldorf
wik@impressions-kommunikation.de
+49 211 307153
http://impressions-kommunikation.de



In der Schweiz ist ein flächendeckender profitabler Glasfaserausbau für einen wesentlich größeren Anteil der Bevölkerung möglich als in anderen europäischen Ländern. Zu diesem Schluss gelangt eine von WIK-Consult für das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) erstellte Studie, die der Schweizer Bundesrat mit seiner "Evaluation zum Fernmeldemarkt" am 17. September und damit nahezu zeitgleich mit dem Breitbandpaket der EU Kommission veröffentlicht hat. Die Schweiz hat damit in Sachen moderner breitbandiger Infrastruktur in Europa eine Vorreiterrolle.

Bereits heute ist die Schweiz beim Übergang zum NGA (Next Generation Access) durch VDSL weiter als ihre europäischen Nachbarn. Etwa drei Viertel aller Eidgenossen könnten, wenn sie wollten, Zugang zu VDSL erhalten. "Und auch bei den sogenannten FTTH-Netzen, also den Fibre-to-the-home-Nezten, die nach heutigem Kenntnisstand die größte denkbare Leitungsfähigkeit für die Kommunikation von morgen bringen werden, haben die Schweizer die Nase vorn.", stellt Dr. Karl-Heinz Neumann, Geschäftsführer von WIK und WIK Consult, fest. In ihrer Studie hat das Team von WIK-Consult, zentrale Fragen der Glasfaserentwicklung einer ökonomischen Analyse und Bewertung unterzogen und dazu ein eigenes Modelltool entwickelt, das die konkreten Schweizer Verhältnisse hinsichtlich Netzkonfiguration, Bevölkerungs- und Unternehmensverteilung bzw. Besiedlungsstruktur abbildet. "Mit unserem Modell ist es dem BAKOM möglich", erklärt Neumann, "eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien zum nationalen, regionalen und auch lokalen FTTH-Ausbau durchszuspielen und zu bewerten." Damit kann die Schweizer Regulierungsbehörde auch Aussagen über erforderliche Investitionen und profitablen Netzausbau bis zu einzelnen Anschlussbereichen machen.

Basis des Modell-Ansatzes ist eine Netzmodellierung, nach der die langfristigen inkrementellen Durchschnittskosten des Glasfaserausbaus unter Berücksichtigung einer gegebenen Nachfrage berechnet werden. Die Modellberechnungen zeigen, dass ein Glasfaserausbau in der Schweiz für etwa 60% der Bevölkerung wirtschaftlich profitabel darstellbar ist. Allerdings: Das betrifft nur die Bürger und Unternehmen, die in den 8,3% der am dichtesten besiedelten Fläche leben. Denn auch für die Schweiz gilt: Schnelle Netze sind nur dort wirklich profitabel zu errichten, wo es eine adäquate Anschlußdichte gibt. "Das ist", stellt Neumann fest, "hier ebenso wie in den anderen EU-Staaten." Ein flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes in der Schweiz, der etwa 75% aller Schweizer Haushalte und Unternehmen abdecken würde, würde Investitionen in Höhe von 21,4 Milliarden CHF, also etwa 16 Milliarden EURO, bedeuten. Dabei würde der größte Teil der Investitionen in den Landesteilen anfallen, wo ein Ausbau für den Netzbetreiber nicht profitabel wäre. Allerdings: Die Schweiz zeichnet sich dadurch aus, dass im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein profitabler Glasfaserausbau für einen wesentlich größeren Teil der Bevölkerung möglich ist als anderswo, stellt die Studie fest. "Das liegt aber nicht daran, dass man in der Schweiz Glasfasern günstiger verlegen kann", weiß Neumann, "sondern primär an der Tatsache, dass für TK-Dienste in der Schweiz ein deutlich höheres Preisniveau vorliegt und mehr Triple-Play-Kunden zu erwarten sind. Und das führt zu etwa 50% höheren Erlösen als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Das hohe Preisniveau ist in der Schweiz akzeptiert, aber auch - das machen diverse Volksentscheide deutlich - an die Erwartung geknüpft, zügig über eine hochmoderne TK-Netzinfrastruktur zu verfügen. Hilfreich für die Flächendeckung: das Engagement von EVU-Unternehmen, die nicht ausschließlich der Gewinnmaximierung verpflichtet sind. Diese nämlich können - intern aus den profitablen Bereichen subventioniert - auch unprofitable Flächen versorgen. Das Ergebnis dürfte sich auszahlen: Bis zu 20% mehr Abdeckung könnte auf diese Weise erzielt werden.

Die Studie steht auf www.wik.org zum Download zur Verfügung.

Das WIK (Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste) wurde 1982 als Ideenschmiede des damaligen Postministeriums gegründet und hat sich inzwischen zum bedeutendsten Forschungs- und Beratungsinstitut für Kommunikationsdienste in Deutschland entwickelt. Es befasst sich mit Marktregulierung und Sektorpolitik in den Bereichen: Post, Telekommunikation, Strom, Gas, Wasser, Abwasser, und Transport. Zum WIK gehört außerdem die WIK-Consult, die die Expertise des Hauses für Beratungsanliegen von Kunden im Bereich der Privatwirtschaft sowie öffentlicher Institutionen zugänglich macht. Die WIK-Consult ist eine Tochtergesellschaft des WIK. WIK und WIK-Consult haben in Summe 50 Beschäftigte.
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